Killer Princeton II

Frank hat die Story vom Killer Princeton gelesen. Anfangs war er noch ein bisschen unsicher, aber dann har er grünes Licht gegeben und ich hab seinen Princeton renoviert:

- neues Baffle Board mit Fender Turquoise Grill Cloth

- Weber 12F150 25W Speaker

- Mercury Magnetics Ausgangsübertrager

- Wahlschalter für 4/8/16 Ohm

- Off/StBy/ON Switch

- Cap Job

- Captain Logo

- NOS Philips 5751 als V1

Neuerdings kleben auf allen Röhren, die Fender verbaut, lustige Groove Tubes Aufkleber. Die Jungs schrecken nicht davor zurück auf jeden Sch.....äääh....naja, wie soll ich sagen...EGAL. Früher waren Groove Tubes das Beste was man kaufen konnte. Heute sind alle Sovteks, Electro Harmonix oder sonstwas plötzlich Groove Tubes. Praktisch wenn man einen Namen kauft, kann man machen was man will...

Ob der Gute Aspen Pitman das so gewollt hat?

Wär ja auch alles nicht so schlimm wenn nicht plötzlich Endstufenröhren mikrofonisch wären....

Also die EH Röhren raus und welche rein wo Mesa Boogie draufsteht. Die bauen ihre Röhren auch nicht selbst, aber sie selektieren sie wenigstens ordentlich.

Und schon passt das, nur die Bässe furzen noch ein bisschen.

Da werd ich morgen noch ein paar Kondensatoren tauschen müssen...

 

Das war einfach: nur das Koppel-C zur Endstufe durch einen 0.01u Keramikkondensator ersetzt, schon passen die Bässe.

 

Bei der Abholung gabs dann noch ein kleines Problem mit einem Schnarren bei niedrigen Frequenzen, aber auch das haben wir noch beseitigt.

 

Dann schaun wir mal was der Frank zu seinem Amp sagt wenn er ihn mal richtig getestet hat...

Nach nunmehr knapp vier Wochen "neuem Amp" möchte ich heute meine gewonnenen Eindrücke loswerden. Alles begann damit...

...dass ich nach vielen Jahren wieder in einer Band spiele und nach einigen
Proben und einem kleinen Auftritt irgendwie das Gefühl hatte, dass mein
Princeton nicht alles hat, was ich gerne hätte. Ein Freund aus Köln - Chris,
aber nicht der von den Marshalls ;-) - schickte mir einen Link zu Captain Körg.
Schnell per Email angefragt, kurzes Telefonat und dann zum persönlichen
Treffen. Meine Vorstellung war klar: der Amp ging zu früh in die Zerre und
hatte nicht genug "Wumms" (früher hatte ich nen JCM900, ihr versteht...). Ich habe keine Ahnung von Silver-Black-Brown-Face-Sound oder sonstigem Sound-Voodoo, wollte auch kein "Creme-Twang-Sahne-Perl-Sound" sondern nur mehr cleane Reserven und Lautstärke. Das bietet mir zwar auch ein JC-77/120, aber ich mag eben Röhrenverstärker. Und möchte keine 20kg oder mehr schleppen.

Der Captain lies mich eine neue Vorstufenröhre testen (eine NOS GE 5751) und ich gebe zu, dass ich sehr erstaunt über den Effekt war. Gleich etwas mehr Clean-Sound! Dann erstmal nach Hause und alles bedacht und durchgerechnet, denn die Finanzen müssen stimmen (Freundin, Kind, Haus, Lebensversicherung etc.). Nach ein paar Wochen wieder ab nach FFB, zwischendrin hatte ich bereits ein paar Speaker getestet und mich für einen Weber 12F150 entschieden. Den hatte der Jörg auch da, "leider" nur in 25 Watt und 4 Ohm, ABER ich vertraue dem Meister. Und weil ich das mache, hat der Captain gleich noch einen neuen Ausgangsübertrager und neue ELKOs eingebaut, da er der Meinung ist, das hilft mir weiter. Wie bereits geschrieben: ich habe keine (technische) Ahnung und dachte in diesem Punkt: "Sche... drauf, raus mit der Kohle, die Freundin merkt's schon nicht."

Nach kurzer Zeit war dann alles fertig ein- und umgebaut und ich gespannt wie Jimmy Pages Fidelbogen. Ab nach Hause und den Amp an den Strom. Langsam das Volume hoch, die Wadenhaare bewegen sich etwas, ab 3 wird's  interessant, ab 4 schließe ich die Kellertür und bei 5... immer noch alles clean! Und das bei einem dicken Pfund.
YES, HE CAN! Ab 5,5 wird's angezerrt und ab 6 richtig lecker (ab 8,5 fühle ich mich wie Neil Young persönlich).

Nun habe ich die Kiste vier Wochen gequält (mehrere Stunden bei Volume 8 und mehr) und muss sagen: der Speaker benötigt wirklich eine Einspielzeit, denn der Amp klingt mit jeder Probe besser und runder. Eines ist mir aufgefallen: der Princeton klingt genial, wenn ich ihn mit meiner Tele oder Strat spiele, während Humbucker-Gitarren nicht ganz so rund sind (mein Empfinden). Mit Humbuckern gehe ich nun immer in den 2. Input, dann wird es definitiv besser. Im Bandkontext spiele ich meist um 4-4,5 Lautstärke (bei den Proben) und hole eine fettere Verzerrung über mein Pedal. Das klappt übrigens wirklich gut, ich hatte erst Bedenken wegen des 25 Watt-Speakers, denn auch die Jungs von Weber meinten eine 50 Watt Version gebe mehr Druck in Verbindung mit Pedalen. Aber der Captain behielt mit der 25 Watt-Version Recht, das klappt wirklich prima (als G.A.S.-Gequälter werde ich natürlich irgendwann mal eine 50Watt-Version testen...).

Beim Betrachten der Bilder fällt Euch vielleicht der Umschalter 4/8/16 Ohm auf. Warum das? Ich bin der Meinung, dass ich vermutlich niemals zusätzlich zum internen Speaker eine externe Box anschließen werde, wozu auch? Damit mich der Mischer gleich von der Bühne wirft? Durch den Wahlschalter habe ich jedoch die Möglichkeit zu reagieren, falls mal der interne Speaker defekt ist (OK, auch das ist unwahrscheinlich). Gleichzeitig kann ich bei Bedarf so gut wie jede externe Box ansteuern/testen. Und falls ich aus meinem Princeton mal ein Top mache und das Cabinet loswerden möchte, bin ich auf alles vorbereitet :-)

Abschließend kann ich sagen: auch wenn das alles finanziell nicht ohne ist, war es genau der richtige Schritt. Der Captain hat mir alles ins Detail erklärt, sich Zeit genommen und jede noch so dämliche Frage meinerseits geduldig beantwortet, jeden Sonderwunsch erfüllt. Ich kann nicht beurteilen, ob das nun der Vintage-Voodoo-Sound ist, aber den benötige ich auch nicht. Aber ich biete jedem Interessierten gerne an, vorbeizukommen und den Amp zu testen (Email-Adresse hat der Captain; ich wohne im Unterallgäu). Und vielleicht macht der Captain ja mal einen Gear-Test mit verschiedenen Princeton-Modellen!?

Rock and roll can never die!

 

Frank

 

Ein wenig gelogen bei "ich weiß nicht welchen Sound ich möchte/wie es klingen muss" habe ich vorhin schon, deswegen noch als Nachtrag:

Ja, der Sound des Princeton hat sich deutlich zum Vorteil entwickelt. Da haben sich die Maßnahmen vom Captain mehr als ausgezahlt, denn natürlich war Lautstärke nicht alles, was ich im Sinn hatte. Welche der Modifikationen nun wofür verantwortlich ist müsst Ihr den Captain fragen.

Fakt ist: wenn ich nun die Saite anschlage steht der Ton einfach "wie eine Eins", d.h. er ist klar ausgeprägt und wird nicht irgendwie verwischt, so wie es mit der 10''-Möhre vorher der Fall war. Dies gilt gleichermaßen für Höhen wie Bässe (wie man Mitten hört verstehe ich immer noch nicht...aber der Princeton hat ja nur Treble und Bass, hahaha). Diesen Unterschied habe ich auch erst im Direktvergleich zu einem Amp ohne die Modifikationen gehört und es war wohl der wichtigste Punkt, das alles machen zu lassen. Wenn ich nun mit meiner Tele in den Amp gehe ist das eine ganz andere Nummer als vorher, ich denke so war es von Leo Fender gedacht, der bekanntermaßen E-Gitarre und Amp als ein Instrument verstand. Vielleicht auch daher der Unterschied zwischen Single-Coil und Humbucker-Gitarren?

So, bevor es ausartet mache ich mal Schluss. Alles in Allem: VIELEN DANK für die geleistete Arbeit, es macht jetzt so viel mehr Spaß zu spielen. Und darauf kommt es doch an. Der Amp macht meine Spielweise nicht besser, aber er animiert mich (ähnlich wie meine Tele) dazu, daran zu arbeiten :-)

Schöne Grüße
Frank

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