Captain DSL 50 Handwired

Was tun, wenn einem der Amp keinen Spaß mehr macht? Wenn man einfach schon weiter ist mit seinem Ton und andere Verstärker den Vorstellungen besser entsprechen?

Ab in die (Elektro-) Bucht damit!

Besser:

Ab zum Captain und sich den ULTIMATIVEN AMP bauen lassen!

Der Gerhard hatte genaue Vorstellungen wie der Amp klingen soll:

Der High Gain Kanal sollte bleiben, allerdings tighter im Attack und nicht so kratzig im Ton.

Beim Clean Kanal wars schon schwieriger: hier sollte es Clean noch weicher und runder werden, aber im Crunch mode soll es nach JCM800 klingen!



Erst mal alles rausgeräumt und ein bisschen Metall bearbeitet.

 

Der Ausgangsübertrager hat neben der V1 nichts zu suchen. Die Gefahr der Einstreuung ist viel zu groß. Weg damit, und zwar dahin, wo er auch in den Sechzigern schon gewohnt hat: neben den Endstufenröhren!

(Ist eh irgendwie logischer, oder??)

Der Reverb fliegt raus, dafür bekommen beide Kanäle eine eigene Klangregelung.

Auf der Rückseite war ein Power Amp Input gefordert damit er auch seine diversen Preamps anschließen kann.

Und ein Röhrengepufferter Effektweg, fernsteuerbar und für beide Kanäle getrennt regelbar! Na dann...

Für den Aufbau hatte ich mir was besonderes überlegt. Alle Bauteile sollten so nah wie möglich an die Röhrensockel angeschlossen werden um die Signalwege so kurz wie möglich zu halten. Und so gibts (fast) keine signalführenden Kabel im Amp.

Nach einiger Tüftelei konnte sich das Ergebnis sehen lassen:

Mit dem Clean/Crunch Schalter kann man im ersten Kanal zwischen amerikanischem und britischem Sound wählen. Der Channel Schalter boostet jetzt die Mitten und mit dem Lead1/Lead2 Schalter kann man in beiden Kanälen den Gainlevel anheben.

Dazu Volume, Treble und Bass und Master1 Regler.

 

Der zweite Kanal hat seine Regler behalten: Gain, Treble, Middle und Bass, dazu den Master2, allerdings an anderen Positionen. Und auch der Tone Shift Schalter ist geblieben.

Da der Gerhard eher pragmatisch veranlagt ist, hat er auf eine neue Frontplatte mit korrekter Beschriftung verzichtet:

"Klingen muß er, wie's aussieht ist mir egal!"

Und weil der Gerhard gern mit Röhren rumprobiert hab ich ihm drei Meßpunkte und den Bias-Einsteller von aussen zugänglich eingebaut. Der Einstellbereich ist so gewählt, dass auch KT88 verwendet werden können. Und natürlich auch KT66, KT77 und 6L6, und EL34 sowieso.

Ach ja, fast vergessen: Die Trafos sind wieder von Mercury Magnetics.

Aber das ist ja eh klar! ;)

Und jetzt ist es amtlich: Der Captain flunkert!

Ich hab immer gesagt: High Gain und schön Clean und Blues in einem Amp

- DAS GEHT NICHT!

Glatt gelogen!

 

Der Captain DSL50HW schafft den Spagat über die Stilrichtungen. Von böse-drop-D-heavy über rockig-bluesig-crunch bis perlig-schimmernd-clean ist alles drin.

 

Und weil nicht jeder einen DSL zum Umbauen hat gibts das alles demnächst als Captain SAK Amp.

SAK - Swiss Army Knife. Alles klar? ;)

 

 

Hallo Captain,

bin wieder back in Town und habe den Amp inzwischen mit allen Gitarren hier ausgiebig angespielt.
Jepp!!!
Der Verstärker ist fantastisch, bin völlig fertig - unglaublich flexibel - 'Marshall' auf höchstem Niveau.


... und der Sound passt mir wunderbar, ich kann von dem Ding kaum noch lassen - so soll es sein.

Die Anregungen/Änderungswünsche meiner letzten EMail würd' ich gerne noch 'gären' lassen - mir gefällt der Verstärker gerade so gut (und ich finde immer einen sweetspot), dass ich nicht mehr sicher bin, ob wir überhaupt was ändern sollten.


Alle meine Hüte ab, nochmals vielen Dank für die Action, Deine Ideen, Erfahrung + offenen Ohren!


Viele Grüße
Gerhard

 

 

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