Fender Modifikationen

Fender '68 Custom Princeton Reverb Mod

Eins gleich vorweg: Die Amps 68er Custom Reissue Serie sind viel besser als die '65 Reissues. Hier ist der Grundton schon mal ganz brauchbar.

Trotzdem gibts reichlich Verbesserungsmöglichkeiten.

Natürlich sind die Schwachstellen die gleichen wie beim 65er: Ausgangsübertrager,
Speaker und Netzteil-Elkos.

Den Speaker tauschen wir gegen einen Weber 10F150T mit 24hrs Captain Speaker Shakedown , den Ausgangsübertrager gegen einen Mercury Magnetics Fat Stack und die Netzteil-Elkos gegen die guten vom TAD.

 

Und siehe da, schon tut er!!!

 

Weitere Verbesserungen wie z.B. den Off/StBy/On Schalter findest Du bei den Captain Mods oder den Captain Amp Tweaks.

Hi Captain,
Amp ist da, was soll ich sagen: genau so hab ich mir es immer gewünscht! Clean bis Vol. 4 mit Humbuckern, gefühlt doppelt so laut, Bässe matschen nicht mehr, Footswitch funktioniert einwandfrei! 
Muss sagen, dass sich diese Investition zu 100% gelohnt hat! Bin gespannt auf den ersten Bandeinsatz!

Vielen Dank und Gruß
Bernd

Hi Cap,

hab ja mal versprochen Dir ein „Ständchen“ auf den geilen Princeton 68 zu singen.Vorgabe war für mich einen nach altem Fender / Music Man klingenden Blues Amp zusammen zu stellen.

Meine Vorgaben: max. 15-16kg, Fender Hall, Fender Tremolo, max. 20 Röhrenwatt, 6V6 Endstufen, keinen überzüchtete Verzerrung haben, sich mit vor den Amp-Pedalen gut vertragen ( blue Alberta I, Flashback, Vox Wah ), er sollte leise so wie laut fett und stabil bleiben.

Raus kam dabei ein getunter F-Princeton 68 mit ca. 14Watt, 6V6, NOS 5751 V1, Mercury Trafos, 12“ baffle board mit Weber 12F150, PPIMV hinten, Fett, stabil, süß

Ich hab jetzt bereits auf Sessions oder Multi Bands Open Airs alle Marshalls, Vox, Fenders, Diesels, Mesas, Bogners, Friedmans etc etc. im direkten Vergleich abgefieselt. Vom Durchsetzvermögen und Ton her keine Chance gegen den dichten fetten süßen stabilen Princeton Ton. Mittlerweile spiele ich direkt in Amp. Respekt an Euer Team !

Danke !

Xaver

Bias-Tremolo Mod

Das Optokoppler-Tremolo in den Fender Blackface- und Silverface Amps ist dem früher verwendeten Bias-Tremolo deutlich unterlegen. Beim Modulieren der Endstufenröhren entsteht eine räumlichere, schwebendere Schwingung, die von den meinsten Anwendern bevorzugt wird. Zudem wirkt diese Variante auf beide Kanäle und beschert dem Verstärker ein bisschen mehr Gain vor dem Phasendreher.

 

Preis:  ab 87,- Euro

 

Siehe auch Fender Vibroverb-Amp Handwired Mod

 

Cesar Diaz Mod

Die legendäre Cesar Diaz Mod, die der Amp-Guru an Stevie Ray Vaughans Amps vorgenommen hat, verschiebt den Arbeitspunkt der Vorstufenröhren und reduziert den Bassanteil. Das ist bei höheren Gain Settings und im Zerrbetrieb wichtig und verhindert matschige Bässe.

Sie funktioniert in allen Fender (-Style) Amps und kann mittels Schalter umgangen werden.

 

Preis:  ab 47,- Euro

 

Siehe auch Fender Vibroverb-Amp Handwired Mod 


Fender Champion 600 und Gretsch G5222

Der Fender Champion 600 und der Gretsch 5222 sind von der Elektronik her identisch, nur die Optik unterscheidedet die beiden Verstärker.

Die Modifikation hebt das Gain ein wenig an, der Amp zerrt für meinen Geschmack ein bisschen wenig. Außerdem werden die tiefen Frequenzen ein bisschen beschnitten, damit der kleine 6" Speaker eine Chance hat. Ein anderer Koppelkondensator beschert ihm außerdem die schimmernden Höhen, die ihm fehlen. Und eine Änderung im Netzteil macht den Ton stabiler.

Die komplette Modifikation kostet 97,- Euro

 

Auf Wunsch kann man mit NOS 12AX7 und 6V6GT dem Ton das Sahnehäubchen aufsetzten.

Fender Blues Junior

Auch beim Blues Junior findet man die üblichen Schwachstellen der aktuellen Fender Amps. Nach tone-killing-Potential sortiert:

1) Lautsprecher

2) Ausgangsübertrager

3) Elkos

4) - 379) Die übrigen Bauteile ;)

 

Im Bild links sind die Elkos schon ersetzt.

Bei diesem Amp von Ron Evans haben wir gleich alle beiden Trafos ersetzt und ihm auch noch eine Drossel spendiert.

Im Bild links sieht man deutlich den Größenunterschied vom alten zum neuen Ausgangsübertrager.

Der Kleine Trafo in der Mitte ist die Drossel. Die macht das Netzteil niederohmiger und den Sound dynamischer.

Thumbs up!

Ron ist begeistert, denn zusammen mit einem Weber 12F150 ist aus dem Junior ein erwachsener Amp geworden.

 

Preise:

Weber Speaker

Mercury Magnetics Trafo Set

Einbau aller drei Trafos   95,- Euro

Off/StBy/On Schalter 67,- Euro

Das Ganze funktioniert natürlich auch beim Blues Junior III!

Fender Silverface Modifikation (1975 - 1981)

1968 endete die Blackface Ära bei Fender und die Silverface Verstärker kamen auf den Markt. Bei einigen Amps blieb die Schaltung noch ein paar Jahre unverändert, aber früher oder später wurden alle Modelle überarbeitet und der so beliebte Blackface Sound war gestorben.

Noch schlimmer kam es dann Mitte der siebziger Jahre als nach dem Master Volume Regler auch noch die Ultralinearschaltung Einzug hielt und die Leistung auf 70 bzw 135 Watt anstieg.

Während man die frühen Silverface Modelle von 1969 bis ca. 1975 relativ einfach zur beliebten Blackface Schaltung umbauen kann (siehe Super Reverb Blackfacing) ist es mit den späten Amps ein bisschen schwieriger, aber nicht unmöglich.

Mein 77er Pro Reverb hat folgend Modifikationen erhalten:

  • Endstufe auf 50W zurückgebaut und Gegenkopplung angepasst
  • Master Volume entfernt, stattdessen PPIMV (PostPhaseInverterMasterVolume) eingebaut und
  • Pull Boost Schalter entfernt (klingt eh schrecklich)
  • Output Tubes Matching auf richtige Biaseinstellung umgebaut
  • Phasendreher auf Blackface Specs umgerüstet
  • Netzteil angepasst

Damit ist der Pro schon viel geschmeidiger im Ton, ist nicht mehr so harsch und hat mehr Dynamik.

 

Zusätzlich hab ich ihm noch zwei weitere 'Zuckerl' spendiert:

  • Reverb und Tremolo auf beiden Kanälen
  • Lead Mod für den Normankanal mit Mid Boost Switch anstelle des Bright Switch

Damit hat man zwei unterschiedliche Kanäle, beide mit Effekten.

Der Normalkanal hat jetzt mehr Gain und mehr Mitten und erzeugt einen schön bluesigen Crunch Sound der mit dem Poti an der Gitarre geregelt werden kann.

Und jetzt kommts:

Die komplette Modifikation kostet nur 207,- Euro

Zusätzlich Reverb und Tremolo auf beiden Kanälen: 37,- Euro

Zusätzlich Lead Mod mit Mid Boost für Normalkanal: 67,- Euro

 

Das gilt für alle 70W (Pro- / Super- / Bandmaster Reverb) und 135W Amps (Twin- / Quad- / SuperSix- / Vibrasonic- und Dual Showman Reverb und auch für den Bassman)

 

Florian ist aus Frankfurt angereist und hat seinen 78er Pro Reverb umbauen lassen, hier seine Rückmeldung:

 

Hallo Captain,

 

dir ein GIGANTISCHES DANKESCHÖN! Der Amp ist nun der absolute WAHNSINN !! Wir hatten gestern Bandprobe, und ich bin aus allen Wolken gefallen. Ein Klangunterschied wie Tag und Nacht: lebendiger, dynamischer und irgendwie natürlicher! So wie ichs mir immer vorgestellt/gewünscht habe! Auch die EQs reagieren viel harmonischer und spucken brauchbare Klänge aus, meine Treter werden ganz anders vom Amp verarbeitet und egal was ich schraube… irgendwie klingt alles GEIL!!

VIELEN VIELEN DANK! Der Besuch bei dir hat sich mehr als gelohnt!!

 

Dir alles Gute und vlt bis bald.

Beste Grüße,

Florian

Fender Princeton Reverb II

Der Princeton Reverb II ist ja eigentlich ein Deluxe Reverb II, aber alle zehn Jahre hat Fender die Namen ordentlich durchgemischt.

Die Verstärker aus der Rivera-Ära sind die letzten handverdrahteten Fender Amps. Ordentlich aufgebaut mit guten Komponenten bieten sie eine gute Basis für Modifikationen.

Das größte Problem stellt der Ausgangsübertrager dar, der schon zur Ende der Silverface Periode durch den Rotstift kastriert wurde. Ein Mercury Magnetics Ausgangsübertrager bringt die gewünschte Luftigkeit im Ton und erzeugt das klassischn Fender-Schimmern.

Der Ausgangsübertrager kostet 220,- Euro, der Einbau 67,- Euro.

 

Leider ist der Zerr-Kanal (wie schon bei den Silverface Amps) völlig unbrauchbar. Der Ton ist dünn und kratzig, von Blues keine Spur. Durch gezielte Modifikation von Bauteilen läßt sich der Zerrgrad und das Frequenzspektrum aber anpassen. Und so wird der zweite Kanal richtig brauchbar:

- Ist das Volume-Pull-Poti deaktiviert kann man per Fußschalter zwischen zwei Lautstärken umschalten, die je nach Gitarre und Gain-Einstellung auch schon leicht crunchen. Sehr praktisch wenn man die Verzerrung mit Bodentretern erzeugt.

- Bei gezogenem Pull-Boost legt der zweite Kanal deutlich an Gain zu und man kann sich den Verzerrer sparen. Das Soundspektrum reicht vom leichten Crunch bis zu tragendem Lead.

Der Umbau kostet gerade mal 167,- Euro.

Leider hat der Princeton keinen Stand By Schalter. Ein Spezial-OFF/StBy/ON-Schalter löst dieses Problem ohne ein zusätzliches Loch zu bohren. So bleibt der Vintage-Wert des Amps erhalten und man schont die Röhren. Preis: 57,- Euro

 

Der letzte Schritt zum Killer-Tone ist dann ein Weber 12F125 oder 12F150 Speaker. Damit bekommt man den typischen Fender Blackface-Sound ohne harsche Höhen.

 

Summasumarum liegt man also bei ca. 750,- Euro für einen Amp der nahe am Blackface Sound einen zusätzlichen Vintage-Zerrkanal bietet.

 

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