Captain Buddy
Hintergrund
… in dieses Projekt sind so viele Gedanken und Entwicklungen geflossen, wie vermutlich in kein anderes unserer Amp-Projekte. Wir wollen euch alle an unseren Gedanken zu diesem Projekt teilhaben lassen, deshalb versuchen wir euch den Weg dieses Verstärkers genau zu erklären – ihr sollt euch damit schließlich identifizieren können.
Darum geht es eigentlich: wir wollten einen Verstärker kreieren, den man gefühlt schon Jahrzehnte kennt, obwohl man ihn zum ersten Mal hört. Wie eine spontane Bekanntschaft, bei der man nach zwei Minuten schon das Gefühl hat, man wäre zusammen zur Schule gegangen. Wie ein Kumpel, mit dem man durch Dick und Dünn gehen kann und der einem immer bei Seite steht – einen „Buddy“ eben!
Aber so ein Projekt braucht Zeit und den richtigen Nährboden. Wer öfters auf unserer Homepage unterwegs ist weiß, dass wir gerne in der kalifornischen Ecke unterwegs sind (amp-technisch gesehen). Durch Restaurationen und Modifikationen haben wir viel über diesen alten Ton lernen können und versuchen aktuell schon mit unseren Neuaufbauten, v.a. aus der Captain Repro-Serie, möglichst nah dran zu kommen. Auf diesem Nährboden wuchs über die letzten Monate dieses neue Amp-Projekt!
Zwei Herzen in unserer Brust
Die Suche nach dem alten Ton ist der eine Teil, der großen Einfluss auf dieses Projekt hatte. Aber sind wir ehrlich: Zeiten ändern sich, die Ansprüche werden größer und viele moderne Features werden in alten Geräten schmerzlich vermisst. Für Puristen gilt natürlich nach wie vor: „old is gold“, das wird auch nicht in Frage gestellt. Aber ab und zu muss man sich von den Fesseln der Vergangenheit lösen.
Oder anders ausgedrückt: Das Rad kann nicht neu erfunden werden, aber Leichtmetallfelgen mit „Anti-Schmutz“-Beschichtung auf nem Oldtimer haben auch ihre Vorteile.
Der Buddy ist unser Versuch, den alten Ton und die alte Technik in ein neues Zeitalter zu überführen: Wir nehmen die Teile, die wir alle lieben und verbinden sie mit Features, die damals (noch) nicht gewünscht, oder bekannt waren.
Die Ausgangsbasis
DER Comboverstärker schlecht hin: ein Blackface Deluxe Reverb. Geliebt wegen seines weltberühmten Clean-Kanals, dazu verpackt in ein kompaktes Gehäuse und mit einem 12“ Lautsprecher ausgestattet, verbindet er bereits drei erstrebenswerte Eigenschaften. Mit Reverb und Tremolo erhält man zusätzlich nützliche Funktionen, die aber nicht unbedingt benötigt werden - aber was drin ist, ist drin. Eine wirkliche Verschwendung hingegen ist der zweite ("normal") Kanal, den so gut wie niemand in der heutigen Zeit verwendet (und vermutlich damals schon nicht hat). Vermutlich ein Relikt aus alter Zeit, als es neben den "Instrument" noch ein "Mic"-Eingang gab, um neben der Gitarre gleichzeitig noch ein Mikrofon anschließen zu können. Viel mehr gefragt wäre hier ein zusätzlicher Kanal, kein zusätzlicher Eingang. Aber die Erfindung einer Kanalumschaltung stand damals vermutlich nicht auf Leo's to-do-Liste. Mit seinen ca. 20 Watt Ausgangsleistung bietet er ausreichend Lautstärke für die meisten Gegebenheiten, die Erfahrung zeigt aber auch hier, dass eine größere Endstufe, z.B. aus dem Pro, ebenso gut funktioniert und, neben gering erhöhter Lautstärke, ein ordentlichen Pfund Schub im Bassbereich bringt.
Buddy 20 - Buddy 40
Unser neuer Ansatz
Zuerst einmal wird die "Vintage-Zwangsjacke" abgelegt und der Geist geöffnet - Erfindergeist ist hier genauso gefragt, wie das große Repertoire an gesammelten Kundenwünschen über die Jahre. Was braucht es für einen Deluxe2.0?
An erster Stelle, ganz klar: Wir brauchen einen ordentlichen Zerrkanal als Pendant zu dem Cleankanal! Der neue Kanal sollte aber nicht nur ein etwas heißer abgestimmter Clean-Kanal sein, sondern muss ordentlich rocken können - viele Modifikationsanleitungen geben ja Tipps, wie man ein Quäntchen mehr Gain aus den alten Kisten rauskitzeln kann, aber das reicht hier nicht. Was machen wir da? Wir verwenden den ersten Kanal, der normalerweise parallel zum zweiten läuft, und hängen beide seriell, also in Reihe (vereinfacht gesprochen) - wobei der nicht benötigte Teil überbrückt wird. Der Clean-Kanal bleibt unberührt und im Zerrkanal kann richtig die Post abgehen.
Die beiden Kanäle sind die Basis des Amps und von dort aus geht es los: Was soll noch alles rein?
Reverb, Tremolo, ein Masterregler... Effektloop wäre auch noch schön. Oder doch kein Tremolo und ein Powersoak anstatt des Masterreglers?... Ihr seht: die Möglichkeiten sind zahlreich und die Wünsche
sehr individuell. Und schlussendlich ist alles auch eine Frage des Geldes. Die logische Konsequenz ist eine Modullösung, bei der man sämtliche Features beliebig und ohne Rücksicht auf
Wechselwirkungen zusammenstellen kann.
DAS ist das Buddy-Konzept.
Den Buddy gibt es in zwei Grundausführungen: Buddy20 und Buddy40. Der Unterschied liegt in der Endstufenleistung.
Der Grundverstärker verfügt über die unten genannte Röhrenbestückung, enthält zwei umschaltbare Kanäle (das Herzstück) und ist natürlich mit Mercury Magnetics Transformatoren bestückt. Die Gleichrichterröhre des Deluxe ist durch eine Diodengleichrichtung ersetzt worden, das schafft mehr Zuverlässigkeit und macht das Netzteil straffer. Der Verstärker ist in Vollröhrentechnik gebaut und besitzt keine Halbleiter im Signalweg - das heißt auch, dass die Kanalumschaltung per Relais, also per Schaltkontakt, erfolgt. Eine Relaisschaltung ist leider nur zu 98% "knackfrei" ausführbar und die letzten zwei Prozent Nebengeräusche ist umso ärgerlicher, je mehr Reverb oder Delay im Effektweg hängt. Da halten sie sich wohmöglich mehrere Sekunden. Hier muss eine neue Lösung her:
Eine automatische Pegelreduzierung, also ein "Muting", für einige Millisekunden bei jedem Kanalwechsel, so bleiben die Effektwege nebengeräuschfrei und das Sounderlebnis wird nicht getrübt.
Der Ausgangsübertrager liefert drei Ausgangsimpendanzen (4/8/16 Ohm), wobei zwei per Schalter auswählbar sind (4/8 oder 8/16).
Verpackt wird der Buddy in der Grundversion in ein Standard 1x12"-Combogehäuse, ausgestattet mit einem Celestion V-Type in 8Ohm. Aber ebenso ist eine Topteil-Version des Buddy möglich.
Buddy20 |
Buddy40 | |
Vorstufenröhren: |
2x 12AX7 1x 12AT7 |
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Endstufenröhren: | 2x 6V6 | 2x 6L6 |
Leistung: | ca. 20 Watt | ca. 40 Watt |
Regler: |
Clean: Volumen, Treble, Bass Crunch: Gain, Treble, Bass, Volume |
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Speakerimpedanz: |
4/8 oder 8/16 Ohm |
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Maße: |
Combo: 62/44/23 cm Topteil: 62/25/23 cm |
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Gewicht: |
Combo: ca. 19 kg (Abhängig von der gewählten Ausstattung) |
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Preise: |
Combo: ab 2197,-€ Topteil: ab 1997,-€ |
Combo: ab 2397,-€ Topteil: ab 2197,-€ |
Technische Änderungen vorbehalten.
Zusatzmodule
Die Preise der Module sind Aufpreise zum Basis-Amp bei Neubestellung.
Nachrüstungen auf Anfrage.
Effektloop
Röhrengebufferter Effektloop mit Mix-Regler - kann also von komplett seriell über parallel bis auf 0% Effekt eingestellt werden. Durch eine LED an der Front kann der aktuelle Status abgelesen werden.
Specs: +1x 12AX7, Send- & Return-Buchse, Mix-Regler, interne True-Bypass-Schaltung, auf Wunsch fußschaltbar
Preis: 147,-€ nicht schaltbar
177,-€ fußschaltbar
Tone-Extention
Für alle, die noch mehr Möglichkeiten der Sound-Beeinflussung haben wollen: Bright-Funktion im Clean- und Mid-Boost im Crunch-Kanal. Beides über Schalter aktivierbar. Zusätzlich ein Presence-Regler an der Rückseite, mit dem das Höhenverhalten der Endstufe geingestellt werden kann.
Specs: 2x Mini Switch (Bright & Mid), 1x Presence Regler
Preis: 67,-€
Powersoak
Zusatzfunktion zur Lautstärke-reduzierung. Ein Teil der Leistung wird auf dem Weg zum Lautsprecher in Wärme umgewandelt, stufenlos regelbar von ca. 90% bis Null. Ideal für zu Hause oder auch als Solo-Boost. In Kombination mit dem Master ergeben sich so 3 (oder 4) unterschiedliche Lautstärken.
Dabei wird das Signal automatisch frequenzkompensiert und so Klang-einbussen vermieden.
Der Powersoak wird auf der Rückseite montiert, schaltbar mit True Bypass. Auf Wunsch fußschaltbar mit Status-LED auf der Frontplatte.
Preise:
Buddy20 157,-€ bzw. 187,- € fußschaltbar
Buddy40 197,-€ bzw. 227,- € fußschaltbar
CTRE
Captain-Tube-Rectifier-Emulator: Für diejenigen, die die Dynamik einer Gleich-richterröhre schätzen und lieben.
Mit CTRE wird der Verstärker weicher in der Ansprache, er komprimiert beim Anschlag und blüht beim Ausklingen des Tons förmlich auf.
Per Schalter auf der Rückwand aktivierbar.
Preis: 77,-€
Fußschalter
Jedes Setup ist anders. Um darauf reagieren zu können sind auch die Fußschalteroptionen modular.
Jede (der maximal 6) Funktionen kann auf eine Mono- oder Stereo-Buchse gelegt werden, so dass der Verstärker z.B. mit einem Effekt-Looper fern gesteuert werden kann, oder man verwendet einzelne Fußschalter (auch mit LED).
Zudem besteht die Möglichkeit, einen Custom-Fußschalter genau nach Wunsch fertigen zu lassen - dieser wird nur über ein Kabel mit dem Amp verbunden. Das klingt jetzt
alles komplizierter als es ist, keine Angst, wir sprechen das bei der Bestellung gern mit Dir durch.
Und auch andere Buchsen-/Schalterlösungen sind denkbar.
Preise: | 2-fach Fußschalter mit LEDs | 47,-€ |
3-fach Fußschalter mit LEDs |
77,-€ | |
Custom Fußschalter, 3-fach mit LEDs |
227,-€ |
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Custom Fußschalter, 4-fach mit LEDs | 257,-€ | |
Custom Fußschalter, 5-fach mit LEDs | 287,-€ | |
Custom Fußschalter, 6-fach mit LEDs | 317,-€ |
Gehäuse/Optik
Zwei Tolex/Grill Kombinationen sind wählbar:
- Black Tolex mit Silver&Black Grill Cloth
- Smoth Blonde Tolex mit Oxblood Grillcloth
Aber natürlich gibts auch jede andere Kombination, hier eine Auswahl an Standard-Tolex und Grill Cloth (Aufpreis ab 97,-€)
Und für die extravagante Optik gibts noch das Custom Tolex
(Aufpreis ab 157,-€)
Captain Easy Case
Passgenaues Case für den Captain Buddy mit Littel Blue Wonder Rollen.
Dank Aluminiumprofilen und Kunststoff-Wabenplatten wiegt das Case mit Rollen nur 8,1kg, normale Cases wiegen fast das Doppelte!
Preis: 377,- €
Captain Easy Cases gibt auch auf Maß für alle anderen Verstärker!
Presse
Interview mit Carl Carlton
in Gitarre&Bass Dezember 2019
über seine Reunion-Tour mit den Songdogs und seinen
Captain Buddy Amp.
Das komplette Interview gibs HIER
Beispiele
Captain Buddy40 Black in Black 10th Anniversary Limited Edition
Black Tweed / Front Black / Metallteile Black Gun / Frontplatte Black
mit Reverb / Tremolo / FX-Loop schaltbar / Master schaltbar / Tone Extension / 5-Fach Custom Footswitch
Captain Buddy40 für Reverend Rusty Stone
Tolex Black / Front Silver Black
mit Reverb / Tremolo / Master / 3-Fach Footswitch
Captain Buddy40 für Peter
Tolex Black / Front Silver Turquoise
mit FX schaltbar/Tone Extension/Master schaltbar /CTRE / Power Soak / 3-Fach Footswitch
Captain Buddy40 für Gerd
Tolex Black on Green / Front Tan, Brown and Gold
mit Reverb/FX/Tone Extension/Master/CTRE/4-Fach Footswitch
Buddy40 für Carl Carlton
Schlange ocker/black mit Reverb/Tremolo/Master/CTRE/Tone/FX/5-Fach Custom Footswitch
Buddy40, british racing green/black mit Reverb/Tremolo/Master/CTRE/Tone/FX/5-Fach Custom Footswitch
Buddy40, Custom Tolex, Komplettes Setup mit CS212V Extension Cabinet,
7-fach Custom Fußschalter und Captain 222 Floorboard
Dieses komplette Setup haben wir für den Gerrit gebaut.
Gerrit ist Soudgourmet und sehr experimentierfreudig, arbeitet viel mit Loopern und ungewöhnlichen Effekten.
Dieser Buddy 40 hat eine speziell angefertigte Frontplatte, Tremolo, Master und Reverb mit extra Spring-Regler, um die Ansteuerung der Hallspirale zu regeln.
Die Captain CS212V ist breiter und tiefer als normal, zum Einen um in der Breite zum Buddy zu passen, zum Anderen um einen Engl 530 Tube-Preamp zu beherbergen.
Buddy40, Custom Checker Tolex,
Vollausstattung mit 6-Fach Custom Fußschalter
Buddy20, Tweed/Oxblood, Vollausstattung
Buddy40, british racing green/tan&brown mit Reverb/Master/CTRE/Tone/FX